Franklin. Im jüngsten Stadtteil Mannheims öffnete 2022 das Forum Franklin. Es ist Sitz der Freireligiösen Gemeinde Mannheim, die als Weltanschauungs- und Religionsgemeinschaft als Körperschaft des öffentlichen Rechts (K.d.ö.R.) anerkannt ist. Sie hatte zu einer Matinee geladen, die unter der Überschrift „Neustart“ stand.
Gemeint war nicht nur das noch junge Jahr, sondern auch der frische Auftritt des Forums mit neuem Logo und einer Ausstellung zur eigenen Weltanschauung. Max Wäldele, Sprecher der Badische Landesgemeinde, zitierte den ehemaligen britischen Premierminister Harold Macmillan: „Die Vergangenheit sollte ein Sprungbrett sein, nicht ein Sofa“. Daher solle sich eine liberale Gesellschaft nicht auf ihren Grundwerten ausruhen, sondern jeder Veränderung mit Mut begegnen. Unter den Gästen waren auch Dr. Susanne Aschoff MdL und Mitglieder des Gemeinderats.
Die Mannheimer Vorsitzende Gisela Wittemann stellte die mit 179 Jahren recht „junge Bewegung“ im Zeitgeist der Aufklärung vor. In der anschließenden Lesung führten die genannten Gemeindevertreter im Wechsel mit Michael Caroli und Maria Jung zu den geistigen und ideellen Wurzeln. Beispielhaft wurden die Biografien der Revolutionäre Valentin Streuber und Amalie Struve sowie der Zeichnerin und Bildhauerin Käthe Kollwitz vorgestellt. Passende musikalische Einlagen präsentierten Evgeni und Olga Orkin an Klarinette und Klavier. Der in der Ukraine geborene Künstler gewann 2023 den Europäischen Komponistenpreis.
Auf zwölf Tafeln zeigt das Forum Franklin im Flur des Erdgeschosses in grafisch moderner und ansprechender Bildsprache die Geschichte, das Selbstverständnis und die Aktivitäten der Gemeinde. Auf einem der Bilder ist der 2020 verstorbene Stadtrat Roland Weiß zu sehen, der die Landesgemeinde geleitet und den Bau des Forums begleitet hat. Weitere Informationen sowie Termine zu öffentlichen Veranstaltungen sind auf der Internetseite https://forum-franklin.de zu finden. sts
